Von Sportstars und ihren medialen Reichweiten

Im Rahmen der Tagung „Sport-Star-Kulturen“ (14. bis 16. September 2023 am kulturwissenschaftlichen Seminar Basel) fand eine fundierte und kritische Auseinandersetzung statt, die sich mit Themenfeldern rund um mediale und politische Ökonomien und Inszenierungen von Sportstars beschäftigte.

Eine der Erkenntnisse lag darin, dass Sportprominenz wie Roger Federer (Werbung für die Schuhmarke „On“ hier im Bild), Michael Jordan oder Sabine Lisicki durch geschickt inszenierte Werbung ihre Produkte nicht nur effizienter verkaufen können, sondern sie beteiligen sich im Zuge dessen ebenso an Prozessen des globalisierten Warenverkehrs, ko-konstituieren Stil- und Ästhetiknormen, tragen zu kontemporären Diskursen um normierte Geschlechts- und Körperkonzeptionen bei, produzieren soziale Identifikationsmöglichkeiten für Fans und kommodifizierte Abgrenzungspotentiale für mögliche Käufer*innen.

Innerhalb vier verschiedener Panels situierten die Referent*innen der Tagung sportliche Held*innen in historischen Diskursen, untersuchten die popkulturelle Dimensionen von Sportstars, verbanden sie mit politischen Kontexten oder analysierten mediale Inszenierungen und Heroisierungen.

Text: Célian Progin / Foto: Jonas Biedermann / September 2023


Die Wahrnehmung der Zeit – Ethnographieren zwischen Noise und Rhythmus

Zeit ist ein relationales Phänomen. In Momenten der Freude wird das zeitliche Vergehen kaum beachtet, während sich hingegen in unbequemen Momenten der Trägheit oder Langeweile das Vergehen der Zeit als mühselig entpuppen kann. Insbesondere im Moment des Hungers vergeht die Zeit langsamer. Die Wahrnehmung von Zeit hängt von örtlichen und situativen Begebenheiten ab und kann simultan unterschiedlich erfahren werden. Damit entzieht sie sich einer einheitlichen Objektivität und bildet ein «situiertes Wissen», welches einer Praxis und einer Körperlichkeit unterliegt.

Eine Ausstellung, die im Anschluss an das Seminar „Wissensmediation? Doing ethnography zwischen Technologien, Disziplinen und Kollaborationen“ entstanden ist, zeigt im laufenden Herbstsemester eine Auswahl kulturanthropologischer Beobachtungen solch situierter Zeitwahrnehmungen am Beispiel von Essenslieferungen. Kollaborative Feldforschungen und autoethnografische Beobachtungen wurden durch künstlerische und gestalterische Mittel aufeinander bezogen, um in ihnen ein Gefühl von Zeit spürbar und die jeweiligen Bedingungen der Zeitwahrnehmung sichtbar zu machen.

Text und Fotos: L. Lüthi / Oktober 2022
Web: www.luisluethi.ch


La Dranse

Multiples Schreiben?

Spurenspiele; mineralische, abgerundete Glyphen; Wasserkalligrafie; weisse Pinselstriche; Zeichenchoreografien. Wenn der Bergfluss La Dranse seinen Weg durch den Schnee sucht, schreibt dieser dort unerlässlich seine fliessende und kontinuierliche Geschichte, die bereits in den Steinen zu lesen ist. Der Schnee hingegen schreibt die seinige in flüchtigeren, zerbrechlicheren und vergänglicheren kristallenen Pinselstrichen. Durch die multiplen Begegnungen zwischen Steinen, Wasser, Schnee und Sonnenlicht, die er dank seiner Vertikalität ermöglicht, erzählt der Berg, als zerbrechliche und unbeständige Traube von Beziehungen und Allianzen, auch von sich selbst.

Spekulative Fabulation: Was wäre, wenn wir mit nichtmenschlichen Welten eine Semiose teilten, wie der Anthropologe Eduardo Kohn suggeriert? Oder sogar: Können Dinge schreiben? Was wäre, wenn, wie die Philosophin Vinciane Despret vorschlägt, das Schreiben an und für sich nicht nur eine Fähigkeit der Menschen wäre, und auch Nicht-Menschen schreiben? Was wäre, wenn es ein allgemeines Schreiben (écriture généralisée) gäbe, in der die «Dinge übereinander, miteinander und gegeneinander schreiben», wie sie in Anlehnung an Michel Serres sagt («les choses écrivent les unes sur les autres, les une aux autres et les unes envers les autres»)? Und wenn wir uns vorläufig auf die Idee eines allgemeinen Schreibens einigen würden, welche Konsequenzen hätte das für die Ethnographie? Könnte diese eine gemeinsame, kollaborative Schreibpraxis entfalten und damit neue Formen des Dialogs, der Bündnisse und der Beziehungen zwischen Menschen und Nicht-Menschen?

Text: Alain Müller / Foto: Marion Schulze / Mai 2022


Schwamm

Von einer Begegnung in der Seminarküche: ein Bildrätsel

Neulich ist mein Blick an einem seltsamen Ding hängengeblieben, das sich auf der Ablage oberhalb des Spülbeckens in der Seminarküche befand. Die zerklüfteten Furchen und farblichen Schattierungen erinnerten mich an die Sedimentierung von Gesteinen, die Maserung mutete körperlich, fleischlich an. In seine poröse Oberfläche waren Flüssigkeiten eingedrungen, wurden aufgesogen, hatten sich vermischt, bevor sie austrockneten und es nach und nach verhärten liessen. Kam es vielleicht deshalb auf der Ablage zu stehen?

Während ich es betrachte, darüber nachdenke, übernehme ich einen Teil der Verantwortung für die Beziehungen, die sich zwischen uns aufbauen: Mein Blick, seine Gestalt und Funktion, meine Assoziationen, unsere Körper, der Raum, in dem wir aufeinandertreffen, bilden eine Art «apparatus» (Karen Barad).

Der hier in einer Nahaufnahme abgebildete Schwamm zum Putzen von Whiteboards begleitet die vermeintlich expliziten Praktiken des Schreibens, Zeichnens und Bezeichnens. Seine beiläufige Unscheinbarkeit interessiert mich – er engagiert in situativen Verflechtungen wirkungsvoll Prozesse des Erkennens und Verwerfens, Lernens und Lehrens und äussert sich dabei unmittelbar, immer wieder: Schwamm drüber!

Text und Bild: Magdalena Bucher / Februar 2022
 


Lehren und Lernen modellieren

«Wissen» entsteht in materieller Praxis. Es zirkuliert niemals körperlos, sondern wird im relationalen Austausch von menschlichen und dinglichen Akteur*innen hergestellt, wahrgenommen und ausgehandelt – so der Ansatz der Science And Technology Studies (STS). Während bisher in den STS hauptsächlich Forschungsprozesse im Fokus standen, so lassen sich diese Überlegungen auch auf das Lernen und Lehren übertragen und um einen aktiv-gestaltenden Modus erweitern, wie ich im aktuellen Beitrag Kulturwissenschaftliches Modellieren im Schweizerischen Archiv für Volkskunde herausarbeite.

Gerade in der empirischen Kulturwissenschaft mit ihrer betont selbstreflexiven Haltung gilt es die Lehr- und Lernpraxis, in der sich das Fach, seine Vertreter*innen, seine Perspektiven und Inhalte formieren, genauer zu studieren. Lehrveranstaltungen weisen je unterschiedliche Szenografien des Lernens auf: Ein Hörsaal ist beispielsweise Ausdruck eines historisch gewachsenen Wissenschaftsbildes und bringt Dinge, Studierende und Dozierende in eine (machtvolle) Anordnung, innerhalb der sie miteinander in einen Austausch treten.

Die Lehr-Lernpraxis kann von allen Beteiligten kritisch befragt und entsprechend kulturwissenschaftlicher Perspektiven vielgestaltig designt werden. Warum nicht mal Kulturkonzepte als Installationen präsentieren, liegend referieren, in fiktive Rollen schlüpfen oder die Möblierung hinsichtlich ihrer spezifischen Weise der Wissensproduktion befragen?

Text: Sibylle Künzler / Bilder 1 & 4: Fotos von Sibylle Künzler, Bild 2: Kollaborative Bild/Text-Collage von Studierenden aus dem Seminar künstlerische Wissenspraktiken FS 20, Bild 3: Foto von Colette Baumgartner


Visuelles Forschen – studentische Alltage im FS 2021

Die Illustrationen entspringen einer Zoom-Übung aus dem Proseminar, bei der sich Studierende mit den visuellen Forschungsmethoden der Kulturanthropologie auseinandersetzen mussten. Aufbauend auf der Lektüre eines Textes von Cornelia Helfferich zum Thema « Forschen mit Bildern» hatten sie die Aufgabe, sogenannte «Mental Maps» bzw. «Narrative Raumkarten» zu erstellen und darin mit Stift und Papier zu skizzieren, wie sich das (jeweils eigene) studentische Leben während der Corona-Pandemie im Frühjahrssemester 2021 darstellt.

Einerseits geben die Illustrationen einen Einblick in die Kreativität und Vielfalt jener Forschungsmethoden, die angehende Kulturanthropolog*innen im Rahmen ihres Grundstudiums lernen. Andererseits stellen sie selbst auch ein erstes Ergebnis der Anwendung solcher Methoden dar: eine autoethnographische Analyse, durch die Alltage bildräumlich lesbar werden. Die Visualisierungen zeigen – fragmentarisch, aber exemplarisch – wie sich Räume und Raumnutzung für viele Menschen im Zuge der Pandemie reduziert, begrenzt und monotonisiert haben.

Text: D. Kunzelmann / Fotos: Studierende (anonymisiert) / Juni 2021


Schwimmnudel im Einsatz an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Basel

Von flexiblen Nudeln und Normen

Als Differenzierung seiner Theorie des Normalismus unterschied der deutsche Diskurstheoretiker Jürgen Link in den 1990er Jahren zwischen einem „Protonormalismus“ und einem der Moderne eher entsprechenden „flexiblen Normalismus“. Nach langen Recherchen konnte nun herausgefunden werden, dass er diese Theorie anhand eines flexiblen Gegenstands entwickelt hat, den er bei einer Zeitreise in die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Basel des Jahres 2021 sah. Dort hatte eine Lehrperson der Kulturanthropologie den Gegenstand nach einem Kurs über „Dinggebrauch und Umnutzung - am Beispiel der Schwimm-, Pool- oder Wassernudel“ liegen gelassen.

Text / Foto: E. Wolff / Mai 2021


SNF-Projekt: Mensch und Haus

Français en bas

Ballenberg, Juni 2020: Sechs Forschende starteten in ein SNF-Projekt, das die Lebensgeschichten von historischen Bauernhäusern und von den Menschen, die darin gewohnt haben, untersucht. Im Juni haben wir uns erstmals im Freilichtmuseum Ballenberg getroffen und uns kennengelernt. Mit uns sind Linda Imhof, Irene Marti, Cecilie Gut, Oliver Rendu, Stefan Kunz und Uolf Candrian gemeint.

Wir untersuchen die Verwobenheiten in den konkreten Praktiken des Bauens, Wohnens und Wirtschaftens im Laufe mehrerer Generationen. Dabei steht die Wechselwirkung von Haus und Mensch, die beide als Akteure mit eigener Wirkmächtigkeit gesehen werden, im Fokus unserer Forschung. Im Projekt werden bauhistorische und kulturanthropologische Ansichten verknüpft, denn neben der Universität Basel und dem Freilichtmuseum Ballenberg, ist auch die Berner Fachhochschule für die nächsten vier Jahre mit an Bord. Wir freuen uns auf das Projekt und einen regen Austausch!

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Ballenberg, juin 2020 : Six chercheurs ont commencé, dans le cadre d’un projet FNS, à étudier l’histoire des anciennes maisons rurales du Musée de Ballenberg et des personnes qui les ont habitées. Au mois de juin, toute l’équipe, composée de Linda Imhof, Irene Marti, Cecilie Gut, Oliver Rendu, Stefan Kunz et Uolf Candrian, s’est rencontrée pour la première fois au Musée lors d’un week-end d’échanges.

Nous étudions les liens qui existent entre les pratiques concrètes de la construction, la manière d’occuper une habitation et de gérer les activités économiques au fil des générations. Au travers de notre recherche, nous portons notre attention sur les interactions entre la Maison et l’Homme, envisagés tous les deux en tant qu’acteurs avec leur propre potentialité. Ce projet relie différentes approches relevant de l’histoire du bâti ou de l’anthropologie culturelle. Aux côtés de l’Université de Bâle et du Musée en plein air de Ballenberg collabore également la Haute École spécialisée bernoise pour les quatre prochaines années. Nous nous réjouissons de ce projet, de ces collaborations et des futurs fructueux échanges !

Text: Uolf Candrian, traduit par Oliver Rendu / Fotos: Stefan Kunz / 04.03.2021


Basler Zoom über Freiburger Insta

Basler Zoom über Freiburger Insta

Im Seminar über online-Präsenzen in unserem Fach diskutierten die Teilnehmenden am 2. November den Instagram-Auftritt des Projekts „Alltag findet Stadt“ unseres geschätzten Nachbarinstituts in Freiburg/Br.: Welche Möglichkeiten bieten Social Media, um Projektergebnisse publik zu machen? Wo liegen die Grenzen? Wo liegt der Kern ihrer spezifischen Medialität? Welche Position haben sie im Ensemble digitaler und analoger Medien des Projekts?
Das Seminar hatte zunächst auf die Produktivität physischer Präsenz gesetzt, solange dies an der Universität Basel möglich war. Nach dem Wechsel diskutieren wir auf dem Weg digitaler Medien über digitale Medien. 
Am 16. November hält dann Daniel Kunzelmann, Mitbegründer des Transformations-Blogs, einen Workshop zum akademischen Bloggen.
Text und Bild: Eberhard Wolff / 10.11.2020



Kühlschrankmagnet

Die UNO aus der Alltagsperspektive der Mitarbeiter*innen verstehen

Dieses Foto zeigt die auf einem Kühlschrankmagnet gedruckte Eingangsszene, wie sie sich am Vienna International Center (VIC), einem der vier offiziellen Amtssitzen der Vereinten Nationen (UNO), abspielen könnte.

Die abgebildete Szene vergegenwärtigt das alltägliche Passieren am Eingang «Gate 1» und erinnert sogar beim Öffnen des Kühlschranks an ein sprichwörtliches Übergangsritual: Die UNO-Beschäftigten überschreiten täglich die unsichtbare Schwelle vom öffentlichen Raum der Stadt Wien hinein in die abgeschirmte Welt der UNO.

Heute, 75 Jahre nach ihrer Gründung, steht die UNO noch immer vor zahlreichen Aufgaben und Herausforderungen. Dabei geht die Relevanz von UNO-Mitarbeiter*innen oft vergessen. Insbesondere die prekäre Arbeits- und Lebenssituation von Praktikant*innen und Consultants sowie anderer flexibilisierter Beschäftigungsverhältnisse, die derzeit in diversen Arbeitssektoren beobachtbar sind, wird verschwiegen. Im UNO-Kontext kann man feststellen, dass viele jüngere Arbeitnehmende prekäre Beschäftigungsverhältnisse in Kauf nehmen, in der Hoffnung, dass sich dies positiv auf ihre Berufskarriere auswirken wird. Aus kulturanthropologischer Sicht fragt sich also: Werden flexibilisierte Beschäftigungsverhältnisse zum prekären Privileg?  

Alltagsgegenstände wie dieses Kühlschrankmagnet sind der Schlüssel zu Forschungs- und Interessensfeldern. Eine Organisation aus der Alltagsperspektive zu untersuchen, ermöglicht es, die Auswirkungen des aktuellen Arbeitsregimes auf das Leben der UNO-Mitarbeiter*innen zu betonen. 

Bild & Text: Linda M. Mülli / 12.10.2020


Hilfsgüter in Calais

Hilfsgüter in Calais

Calais, Sommer 2019: In diesem Lagerraum sortieren internationale Freiwillige Hilfsgüter für Geflüchtete, die ohne Obdach in Calais leben und versuchen nach England zu reisen (https://helprefugees.org/volunteer/calais/ ). Gespendete Kleidung wird nach Grösse für Frauen, Kinder und Männer sortiert. Auch Schlafsäcke, Decken und Zelte werden gebraucht. In einem anderen Teil des Gebäudes befindet sich eine Küche, in der Freiwillige 1500–2000 Mahlzeiten am Tag kochen (https://www.refugeecommunitykitchen.com/). Güter und Mahlzeiten werden an verschiedenen Orten an Geflüchtete verteilt.  Die Situation von Sans Papiers auf dem Weg durch Europa ist Teil unseres Forschungsprojektes im nccr – on the move (https://nccr-onthemove.ch/projects/perimeters-of-multilayered-democratic-citizenship-in-a-mobile-and-multicultural-world/).

Text + Foto: Katrin Sontag / 01.09.2020


Grenzen in Europa: Der Strand von Calais

Grenzen in Europa: Der Strand von Calais

Calais, Sommer 2019: Wenn man am Strand steht, erscheint England zum Greifen nahe, die Fähren pendeln regelmässig und unterirdisch läuft der Verkehr durch den Tunnel. Eine andere Bedeutung hat diese Distanz für viele Geflüchtete, die aus verschiedenen Ländern kommen und sich von Calais aus ohne Papiere auf den Weg nach England machen. Einige versuchen, mit kleinen Booten überzusetzen, eine gefährliche Reise, die an die Situation im Mittelmeer erinnert. Aktuell gibt es wieder politische Diskussionen zwischen England und Frankreich darüber, wie die Grenzen noch stärker kontrolliert werden können. Die Situation von Sans Papiers auf dem Weg durch Europa ist Teil unseres Forschungsprojektes im nccr – on the move (https://nccr-onthemove.ch/projects/perimeters-of-multilayered-democratic-citizenship-in-a-mobile-and-multicultural-world/).

Text + Foto: Katrin Sontag / 18.08.2020


Unterwegs: Exkursionen als forschendes Lernen

Das waren noch Zeiten! Vor ziemlich genau einem Jahr, im Juni 2019, gingen die kulturanthropologischen Institute Basel und Freiburg zusammen auf Exkursion am Oberrhein. Den Rahmen bot "Kulturanthropologie transnational", ein Format, in dem Masterstudiengänge beider Universitäten kooperieren. Die Gruppe erkundete beide Städte und Museen, sah auf Flüsse und Kirchtürme, inspizierte stolze Bürgerhäuser und alternative Stadtquartiere. Ein inhaltlicher Schwerpunkt war der Weinbau, der die Landschaft formte und formt. Und so genossen wir eine Führung durch das Weingut von Michael Höfflin Bötzingen ebenso wie seine Kaiserstühler Weine. 

Das waren noch Zeiten! Und Sie kommen bald wieder: Als praxisorientierte Form des forschenden Lernens gehören Exkursionen zur Kulturanthropologie wie der Tag zur Nacht. Derzeit verhindert sie die Corona-Pandemie. Aber schon für das Frühjahr 2021 starten wir wieder. Ulrike Langbein, die auch die Oberrhein-Exkursion vorbereitet hatte, ist bereits in Vorfreude. Sie bereitet eine Städte-Exkursion nach Sachsen körper- und modegeschichtlichen Schwerpunkt vor: In Dresden wartet das berühmte Deutsche Hygiene-Museum, in Dessau das Bauhaus-Museum. An der Kunsthochschule Burg Giebichenstein entdecken wir Mode-Design vom Feinsten. In Leipzig wird Musik, Kunst und Stadtkultur satt zu erleben sein. Wir freuen uns darauf!

Text: Ulrike Langbein / Fotos: Petra Dokic / 15.07.2020


Normalisierungen – Schutzmasken auf dem Boden

Normalisierungen – Schutzmasken auf dem Boden

Ein solcher Anblick wäre zu Beginn dieses Jahres noch etwas völlig Exotisches gewesen. Nach dem Ende des Corona-Lockdowns wird der Mund-Nasen-Schutz zum alltäglichen Phänomen wie andere auf dem Boden liegende Gegenstände auch. Die kulturwissenschaftliche Perspektive kann helfen, solche Alltagsphänomene bewusster und damit verstehbarer zu machen: Selbstverständliches, Innovationen, aber auch neue «Normalisierungen» mit allen ihren Werthaftigkeiten.

Bild + Text: Eberhard Wolff / 01.07.2020