Prof. Dr. Alain Müller
Professor
Alain Müller
Philosophisch-Historische Fakultät
Departement Gesellschaftswissenschaften
Professur Müller

Professor

Rheinsprung 9/11
4051 Basel
Schweiz

Tel. +41 61 207 12 42
alain.mueller@unibas.ch

Alain Müller ist Assistenzprofessor für Kulturanthropologie am Seminar für Kulturwissenschaft und Europäische Ethnologie der Universität Basel. Müllers Professur ist Teil einer Brückenprofessur zwischen Kulturanthropologie und Geschlechterforschung, die er mit Marion Schulze innehat. Müllers derzeitige Forschung bewegt sich an den Schnittstellen von Wissensanthropologie, Wissenschafts- und Technikforschung (STS) und Umweltanthropologie.

Bevor er an die Universität Basel berufen wurde, war Alain Müller unter anderem Postdoc am Center for Ethnography an der University of California at Irvine und an der Universität Genf, gefördert durch den Schweizerischen Nationalfonds. Zuvor studierte er Anthropologie, Soziologie und Geographie an der Universität Neuchâtel, wo er 2010 am Institut d’ethnologie promovierte.

In seiner Arbeit interessiert sich Müller im Allgemeinen dafür, wie sich Menschen und Dinge miteinander verhalten, und im Besonderen der Frage, wie Kultur und Natur, Bedeutung und Materie, Geist und Körper sowie das Globale und Lokale sich in der Praxis miteinander verweben. Derzeit entwickelt er mit Magdalena Bucher und Julian Purrmann die Forschungsgruppe «Natur – Repräsentationen – Materialitäten». Dieses Projekt ist darauf ausgelegt, die vielfältigen, situierten Praktiken ethnographisch nachzuzeichnen, die eine Repräsentation der Natur beabsichtigen und somit an der Erfindung dessen teilhaben, was als Natur gilt. Darüber hinaus werden Wege zur Vervielfältigung, Diffraktion und Re-artikulation dessen erforscht, was Natur sein (oder als Natur gelten) kann. In diesem Rahmen befasst sich Müller insbesondere mit Ontologien, die in konkreten, situierten Praktiken entstehen und «Berge» hervorbringen. Dazu führt er eine Ethnographie zu verschiedenen Arten der Repräsentation und Modellierung von Bergen in Kunst, Handwerk und Wissenschaft durch und untersucht, wie diese ihre jeweiligen Realitätsbezüge darstellen.

Ausserdem forscht Müller zu Praktiken der Instandhaltung von landwirtschaftlichen Strassen und Wanderwegen. Angesiedelt an der Schnittstelle der Infrastruktur-, Reparatur- und Instandhaltungsforschung sowie Multispezies-Ethnographie, geht das Projekt diesen Praktiken nach und fragt inwiefern sie sich mit nicht-menschlichen Welten überschneiden, mit ihnen zusammenwirken und/oder mit ihnen in Konflikt geraten.

Müllers aktuelle Forschung stützt sich auf seine früheren Arbeiten über die Entstehung von Kollektiven, deren spezifischen Wissensformen und Formen des In-der-Welt-Seins; insbesondere durch die Vermittlung von Objekten und deren Zirkulation. Für seine erste Monografie untersuchte er, wie die Subkultur Hardcore(-Punk) durch die Vermittlung von Zirkulationsnetzwerken kollektiv geformt, erfahren und geteilt wird. In einem Nachfolgeprojekt über Street Workout untersuchte Müller die vermittelnde Rolle von Objekten und digitalen Technologien bei der Herausbildung dieser urbanen Sportart; sowohl als imaginierte, translokale Gemeinschaft – als Bewegung– und auch als ein Repertoire eingeübter Bewegungen, die durch das situierte Zusammenspiel von Körpern und Apparaten entstehen.

  • Wissensanthropologie
  • NaturenKulturen
  • Wissenschafts- und Technikforschung (STS)
  • Mehr-als-menschliche Anthropologie und Ethnographie
  • Repräsentation
  • Modelle und Modellierung
  • Praktische Ontologien
  • Materialitäten und Objekte
  • Zirkulationen
  • Verkörperung