Schweiz und Kolonialismus. Provenienzforschung am Museum der Kulturen Basel

Das Museum der Kulturen Basel (MKB) ist mit seinem Bestand von etwa 340'000 Objekten aus allen Regionen der Welt das grösste und bedeutendste ethnologische Museum der Schweiz mit einer Ausstrahlung weit über die Landesgrenzen hinaus. Angesichts der Brisanz des Themas «Provenienz und koloniale Belastung» gilt es, einen adäquaten Umgang mit Ansprüchen von unterschiedlichen Stakeholdern gegenüber dem MKB zu finden - gerade auch von Seiten des schweizerischen Publikums - und eine auf fundierter Forschung begründete Position vertreten zu können. Dazu sind Transparenz und Offenheit unabdingbare Notwendigkeiten. Diese herzustellen ist das erste Anliegen des vom Seminar für Kulturwissenschaft und Europäische Ethnologie der Universität Basel und dem MKB gemeinsam durchgeführten Projekts. Darüber hinaus geht es in dem Projekt vor allem darum, erstmals eine Systematik zu entwickeln, die tragfähig und jenseits von Einzelfällen verallgemeinerbar ist. Die Sichtung der Sammlung unter dem Blickwinkel «koloniale Belastung» verspricht eine methodische Standardisierung, die dann auch anderen schweizerischen Museen zur Verfügung stünde und von diesen übernommen werden könnte. Die Systematisierung würde nicht nur eine Signal-Wirkung in der gesamtschweizerischen Museumslandschaft entfalten, sie würde sich ausserdem zur neuen Richtschnur der anspruchsvollen Forschungsarbeit zu kolonialer Provenienz entwickeln können. Das Projekt wird von der Ernst-Göhner-Stiftung gefördert.

Anna Schmid 

Direktorin Museum der Kulturen Basel 

061/266 56 11

anna.schmid@clutterbs.ch

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